Die Anlagenplanung

Angeregt durch verschiedene Anlagenberichte und Anlagenpläne entstand ein Gleisplan für die eigene Anlage, abgeändert auf die örtlichen Gegebenheiten. Es sollte in jedem Fall ein echter Start-/Ziel-Betrieb durch Verlegung der Hauptstrecke als "Hundeknochen" ermöglicht werden. An den beiden Endpunkten an einer Stirnseite des Raumes sollten die beiden Schattenbahnhöfe übereinander angeordnet werden. Somit ergab sich automatisch die Länge der schräg verlaufenden, gleichlangen Schattenbahnhofsgleise, die Platz für je einen bis zu 8 Reisezugwagen langen Zug bieten.

Außerdem sollte eine getrennt befahrbare Güterstrecke nebst Verschiebebahnhof und verschiedenen Werksanschlüssen vorgesehen werden; ein Wechsel zwischen Haupt- und Güterstrecke soll in beide Richtungen möglich sein. Für die Güterstrecke wurde ein "Kreisverkehr" geplant, der wegen der Länge der Strecke kaum ins Auge fällt. Vom 8-gleisigen Hauptbahnhof ( 2 Gütergleise, 1 Durchfahrgleis ohne Bahnsteig für IC-Züge ) sollte eine eingleisige Nebenstrecke abzweigen, die später einmal in einem kleinstädtischen Kopfbahnhof über den beiden Schattenbahnhöfen ( auf einer 3. Ebene ) endet. Außerdem war ein Hauptstellwerk mit Abstellgleisen im Bahnhofsvorfeld sowie Abstellmöglichkeiten für Lokomotiven und Reisezuggarnituren sowie ein Gleisanschluss für den örtlichen Eisenbahnclub mit Dampflokmuseum)  vorgesehen. Kurz vor bzw. nach der Bahnhofseinfahrt sollte die Strecke 4-gleisig einen Fluss überqueren. Zunächst war auch geplant, Teile der alten Anlage (Stadt) zu übernehmen  -  das  war aber keine Bedingung.

Der erste Anlagenentwurf war an einen Vorschlag aus „MODELLBAHNPRAXIS BAND 1 - Gleispläne“  ( ALBA/ 1984 )  angelehnt, ließ sich aber wegen „Überfüllung"  einiger Anlagenteile mit zu vielen Gleisen  nicht realisieren. Weniger ist oft Mehr .............;- )).

Beim endgültigen Gleisplan konnten alle Wünsche mit kleinen Abstrichen realisiert werden. Da die Anlage konventionell gesteuert werden sollte und  technische Raffinessen nicht meine Stärke sind, wurden die Streckenführungen möglichst einfach gehalten. Das wichtigste war die Darstellung eines städtischen Strecken- und Bahnhofsumfeldes, bei dem die Züge zumindest aus einer Richtung bei ihrer langsamen Annäherung an den Bahnhof über eine längere Strecke verfolgt werden können. Die leicht geschwungene und ansteigende Paradestrecke mit einer Länge von fast 9 Metern ermöglicht dies auf ideale Weise. Um eine realistische und nicht zu dichte Zugfolge auf Wunsch automatisch abzuwickeln, wurden je Richtung 1 -  2  Blockstrecken eingeplant.

Die Anlage sollte in der offenen Rahmenbauweise erstellt werden, da diese leicht, gut zugänglich und auch während des Aufbaus variabel ist. Wohl wissend, dass eine passgenau in den Raum gebaute Großanlage "für alle Zeiten" gebaut und nicht transportabel ist, habe ich mich für den festen Einbau entschieden. Dies auch deshalb, weil transportable Module wegen des schmalen Treppenabgangs sehr klein ausgefallen wären. Beim Aufbau der Unterkonstruktion sollten Teile der alten Anlage aus Kostengründen mit verwendet werden. So stehen die Stirnseiten der Anlage auf der alten Holzkonstruktion aus Balken und gehobelten Dachlatten, welche zusätzlich an den Ecken versteift wurden.  Zuerst wurde der untere Schattenbahnhof auf einer der alten Spanplatten aufgebaut und diese wo nötig mittels untergeklebter Dachlatten gegen Durchhängen gesichert. Untergrund für die Gleise bildet auf den nicht sichtbaren Strecken je eine Lage Panzerkarton.

Die sich an den Schattenbahnhof anschließende Paradestrecke mit den „Neben-schauplätzen" für den Güterverkehr eine Ebene höher ruht auf einer Unterkonstruktion aus Lochblechprofilen, die miteinander und mit der Holzkonstruktion zur Aufnahme der Quersparren verschraubt wurde. Die Holzunterkonstruktion entstand durch je 2 winkelförmig verleimte Dachlatten (gegen Verformung bei Temperaturschwankungen), die ihrerseits dann mit den Dachlatten-Quersparren zur Aufnahme der Trassenbretter verleimt wurden. Der größere Bereich des Bahnhofsumfeldes wurde komplett auf eine 10 mm Sperrholzplatte gebaut –  hier gibt es abgesehen von einer Straßenbrücke nur eine Ebene, die weitgehend mit Gleisen ausgefüllt ist.

Im sichtbaren Bereich sind die Trassen mit einem Gleisbett aus Korkstreifen beklebt –  bei größeren Weichenstraßen und im Bahnhof wurden handelsübliche Kork-Wandplatten aus dem Baumarkt verwendet.

Der Anlagenplan für die Brunau - Bahn ( nicht umgesetzt )

Hinter dem Treppenaufgang zum Speicher wird die Strecke, nachdem sie kurz nach dem Bahnhof in einer Überbauung verschwindet, 4-gleisig ohne Anlagengestaltung weitergeführt:

2-gleisige Hauptstrecke

1-gleisige Güterstrecke

1-gleisige Nebenstrecke

Nach dem Treppenaufgang folgt unmittelbar vor dem Arbeitstisch die Weiterführung der Strecke mit einem Überführungsbauwerk und dem Abzweig der Güterstrecke. Kurz bevor die Hauptstrecke in den 2. Schattenbahnhof mündet, wird diese von der ansteigenden Nebenstrecke überquert. Dieser Teil der Anlage wird in einer späteren Ausbaustufe realisiert. Der untere Schattenbahnhof kann 6 und der obere Schattenbahnhof 3 Züge gleicher Länge aufnehmen. Daneben gibt es noch einen weiteren, versteckten, manuell gesteuerten Schattenbahnhof für 3 Züge.

Anlagengestaltung

Der Gesamteindruck der fertigen Anlage sollte ein möglichst realistisches Abbild der Vorbildsituation wiedergeben. Dabei soll bewusst auf zu viele verwirrende Details verzichtet werden, dennoch sollen alle wichtigen Elemente auch im Detail vorhanden sein. Ein stimmiges Gesamtbild mit einer durchgängigen Farbgestaltung ist mir dabei wichtiger als genaue und jederzeit vorbildgerechte Details, angeregt durch das MIBA Video Spezial 1 von Rolf Knipper „Eine Anlage entsteht“ ,welches den Aufbau einer N-Spur Anlage beschreibt.